Winterweizen, Kartoffeln und Raps wurden größtenteils geerntet und die abgeernteten Felder werden für die nächsten Früchte in der Fruchtfolge bestellt. Doch bevor die nächste Wachstumsperiode beginnt, müssen noch die Erträge der letzten Ernte bestimmt und ausgewertet werden. Erst danach kann beurteilt werden, ob sich die Anstrengungen des letzten Jahres gelohnt haben und die Bauern eine üppige Ernte eingefahren haben. Sie wollen erste Ertragsschätzungen zur Ernte 2021, dann finden Sie auf unserer Internetseite Analysen und Ertragsschätzungen auf Bundes- und Länderebene.
Ihnen sind vorläufige Zahlen und Analysen nicht aussagekräftig genug? Passend zur Septemberausgabe unseres Newsletters sind die neuen Auflagen der Broschüren „Besondere Ernte- und Qualitätsermittlung“ und „Ertragslage Garten- und Weinbau“ erschienen. Diese Broschüren liefern endgültige Daten zum Erntejahr 2020. In dieser Ausgabe des BZL-Agrarstatistik-Newsletters wollen wir Ihnen einzelne Kapitel dieser Broschüren vorstellen und schmackhaft machen.
Ach, fast hätten wir die Ausbildungsstatistik und den Holzmarktbericht vergessen – die gibt es auch hier im Newsletter!
Die Spreu vom Weizen trennen
Von der landwirtschaftlich genutzten Fläche entfallen 70,3 Prozent auf Ackerland. Dominierende Kultur mit über 50 Prozent ist das Getreide. Erreichen die Getreidekörner einen Feuchtegehalt von unter 14 Prozent, kann das Mähen und Dreschen des Getreides losgehen und sich die Spreu vom Weizen trennen.
Im vergangenen Jahr wurden 43,3 Millionen Tonnen Getreide geerntet. Die Ernte lag damit um 2,3 Prozent unter der Erntemenge des Vorjahres und 5,3 Prozent unter dem sechsjährigen Mittel.
Die am häufigsten angebaute Speisekartoffel blieb auch im vergangenen Jahr „Belana“ mit 6,3 Prozent. Der Ursprung des Namens „Belania“ liegt in der keltischen Mythologie und steht für die Göttin des Lichts. Ein durchaus treffender Name, denn Kartoffeln mögen es sonnig, um genügend Assimilate zu bilden, die in ihren Knollen einlagert werden.
Nachdem Kartoffeln gerodet werden, sollte man sie nicht mehr dem Licht aussetzten und sie kühl und trocken lagern, denn unter Lichteinfluss produzieren sie Chlorophyll, das sie grün färbt.
Im vergangenen Jahr wurden 11,7 Millionen Tonnen Kartoffeln auf einer Fläche von 273.500 ha geerntet.
Raps ist eine Blattfrucht, die früh geerntet wird und damit den rechtzeitigen Anbau von Getreide im Herbst erlaubt. Sie wird gerne zur Auflockerung getreidereicher Fruchtfolgen eingesetzt. Die frühblühende Kultur dient der Insektenwelt als Futterquelle.
Der durchschnittliche Hektarertrag von Winterraps betrug im vergangenen Jahr 39,9 dt/ha. Damit lag der Ertrag um 11,4 Prozent über 2019 und 2,4 Prozent höher als das sechsjährige Mittel.
Eine ausführliche Analyse der Winterrapsernte finden sie auf folgender Seite:
Äpfel und Birnen lieferten vergangenes Jahr zusammen rund 81 Prozent der gesamten Obsternte, die zu Verkaufszwecken angebaut wurde (Marktobsternte). Von diesen 81 Prozent entfallen wiederum 78 Prozent auf den Apfel.
Die Anbaufläche von Äpfeln betrug vergangenes Jahr 33.900 Hektar - die 16-fache Anbaufläche von Birnen - mit einer Erntemenge von über einer Million Tonnen. Birnen kamen nur auf 39.000 Tonnen.
Auch beim Pro-Kopf-Verbrauch liegt unser Apfel mit 22 kg pro Kopf deutlich über der Birne, die einen Verbrauch von 2,5 kg/Kopf aufweist.
Ausführliche Analysen und Daten zum Anbau von Strauch- und Baumobstanbau liefert die jährlich erscheinende Broschüre: „Ertragslage Garten- und Weinbau“.
Weißkohl, Rotkohl, Rosenkohl, Blumenkohl, Chinakohl, Grünkohl, Wirsing, Brokkoli und Kohlrabi … das ist doch alles Kappes. Bereits vor mehreren Tausend Jahren begannen die Menschen den Kohl zu kultivieren und legten so die Grundlage für die heutige Vielfalt unserer Kohlgemüse-Sorten.
Wussten Sie, dass unser Pro-Kopf-Verbrauch bei 9,4 kg/Kopf liegt? Vergangenes Jahr bauten 769 Betriebe auf einer Fläche von 1.600 ha Kohlgemüse an. Die Erntemenge lag bei 45.300 Tonnen.
Sie sind interessiert an Daten und Analysen zur Ertragslage im Gemüseanbau? Alle Ausgaben der Broschüre „Ertragslage Garten- und Weinbau“ finden Sie in unserem Archiv!
Das Leben ist viel zu kurz um schlechten Wein zu trinken. - Goethe
Einem guten Wein war Goethe laut seines oben aufgeführten Zitates wohl nicht abgeneigt. Doch worin unterscheidet sich ein guter von einem schlechten Tropfen?
Zum einen kommt es auf die Weinsorte an und wie diese kultiviert wird. Daneben entscheidet auch die Hangneigung und Hangrichtung, ob der Traube ein optimales Verhältnis von Licht, Temperatur und Niederschlag zugutekommt. Die beste Traube kann einen schlechten Wein ergeben, wenn das Wissen zur Weinlese, das Keltern und Überwachen des Gärvorgangs nicht bekannt ist. Das Herstellen eines guten Weines ist eine Kunst für sich!
In Deutschland werden auf zwei Drittel der Rebflächen weiße Sorten angebaut. Die wichtigsten Rebsorten sind unter anderem Riesling, Müller-Thurgau, Ruländer und Weißburgunder.
In der Broschüre „Ertragslage Garten- und Weinbau 2021“ erhalten Sie im Teil B alle Fakten und Informationen zur Ertragslage im Weinbau des vergangenen Jahres.
Sie suchen eine Zusammenstellung aller Veröffentlichungen zum Gartenbau?
Im Jahr 2020 waren 32.469 Auszubildende in den landwirtschaftlichen Berufen registriert (Stand: 11. August 2021). Ein Jahr zuvor waren es 32.331 junge Menschen, die in einem Ausbildungsverhältnis in einem der 14 Grünen Berufe standen.
Eine ausführliche Analyse der 14 Grünen Berufe finden Sie in unserer Statistik über die praktische Berufsbildung in der Landwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland.
Der Holzeinschlag lag im Wirtschaftsjahr 2020 bei 80,4 Millionen Kubikmeter (m³). Gegenüber dem Vorjahr ein Plus von rund 17,9 Prozent. Die Folgen des Klimawandels haben in den letzten Jahren deutliche Spuren in Deutschlands Wäldern hinterlassen. Die starken Stürme in den Jahren 2017 und 2018, die extreme Dürre und Hitzewellen in den Jahren 2018 bis 2020 sowie die darauffolgende massenhafte Vermehrung von Borkenkäfern haben den Wäldern in Deutschland langfristig massive Schäden zugefügt.
In unserem ausführlichen Holzmarktbericht 2020 erhalten Sie weiter Informationen zur Holz- und Forstwirtschaft.
Impressum: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) | Präsident: Dr. Hanns-Christoph Eiden | Deichmanns Aue 29 | 53179 Bonn Umsatzsteuer-Identifikationsnummer gemäß § 27 a Umsatzsteuergesetz DE 114 110 249 Redaktion: Dr. Andreas Maul | Telefon: 0228 / 6845 3383 | E-Mail: agrar@ble.de Nachweise für in diesem Newsletter verwendete, nicht eigenen Bilder in der Reihenfolge der Abbildungen: Bild 1 bis 7 und Bild 9 Canva Pty Ltd Datenschutz | Newsletter abbestellen