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Newsletter zur biologischen Vielfalt in Landwirtschaft und Ernährung |
24. Ausgabe vom 22. Februar 2023 |
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Internationales Jahr der Hirse |
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(ibv) Weit bekannt ist das Märchen vom süßen Brei der Gebrüder Grimm. Die Rede ist hier vom Hirsebrei. War Hirse doch vom Mittelalter bis in die Neuzeit in Deutschland weit verbreitet, bevor sie durch andere Sattmacher ersetzt wurde. Als trockenheitstolerante Kultur ist der Anbau von Körnerhirse wieder im Kommen. Um auf die Hirse aufmerksam zu machen, und den Anbau und ihre Nutzung zu förden, hat die FAO für 2023 das Internationale Jahr der Hirse ausgerufen.
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Land Sachsen fördert den Anbau von gefährdeten Nutzpflanzen |
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(ibv) Im Rahmen der Förderrichtlinie Agrar- und Umweltmaßnahmen fördert Sachsen mit der Maßnahme AL 11 "In-situ-Erhalt seltener Kulturen" den Anbau von gefährdeten Nutzpflanzen. Entscheidungsgrundlage für die Auswahl der förderfähigen Kulturpflanzen war dabei die von der BLE herausgegebene "Rote Liste der gefährdeten einheimischen Nutzpflanzen" sowie registrierte Erhaltungssorten.
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Bundessortenamt informiert zu Erhaltungssorten |
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(ibv) Spannende Statistiken: Das Bundessortenamt stellt umfangreiche Informationen über die Anzahl der angemeldeten Erhaltungssorten von landwirtschaft-lichen Arten seit 2009 zur Verfügung und schaut dabei auch in die anderen Länder der EU.
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Qualifizierungskurs Botanischer Artenschutz |
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(vbg/ibv) Um den botanischen Artenschutz in die Tat umzusetzen, brauchen ausgebildete Gärtner*innen spezielles Wissen, welches in der klassischen fachspartenorientierten Gärtnerausbildung nicht vermittelt wird. Die zweijährige berufsbegleitende Fortbildung schließt diese Lücke und vermittelt praxisrelevantes Wissen zur Ex-situ-/In-situ-Erhaltung von heimischen Wildpflanzenarten, unter anderem zu Artenschutz und rechtlichen Grundlagen, Erhaltungs-kulturen und Saatgutbanken, sowie zu Rhetorik („Artenschutz kommunizieren“). Als Wahlpflichtmodul wird „Botanischer Artenschutz“ auch in die bundes-weite Berufsausbildung für Staudengärtner*in aufgenommen.
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Informationsangebot zu alten Getreidesorten |
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(vern) Im Getreidenetzwerk des Vereins zur Erhaltung und Rekultivierung der Nutzpflanzenvielfalt haben sich Akteure zusammengeschlossen, die alte Getreide-sorten in den Anbau und auch in die Vermarktung bringen. Das Webangebot Landsorten.de bietet umfangreiche Informationen zu Herkunft, Züchtungs-geschichte und Verwendung der im Netzwerk kultivierten und verfügbar gehaltenen Getreidesorten.
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Forstliche Saatguterhebung |
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(ibv) Die Erntestatistik für forstliches Saatgut der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung zeigt für das Baumschuljahr 2021/22: Nach den teilweise guten bis sehr guten Ernten des vergangenen Jahres, fiel die aktuelle Ernte je nach Baumart gering bis sehr gering aus. Grund dafür sind vor allem die natürlichen Schwankungen in der Fruchtbildung. Lediglich bei Schwarzerle, Hainbuche und Esskastanie konnten höhere Ernten erzielt werden.
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Erhaltung und Nutzung heimischer Nebenbaumarten in Bayern |
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(awg) Baumarten wie Spitzahorn, Hainbuche oder Sommerlinde haben bisher eine untergeordnete Rolle gespielt oder wurden als dienende Baumarten genutzt, weshalb deren räumlich-genetische Strukturen sowie das Anpassungspotential bisher nicht detaillierter untersucht worden sind. Die erstmalige genetische Untersuchung der drei Baumarten in Bayern ermöglicht einen Überblick über die genetische Variabilität. Dadurch können Empfehlungen für Maßnahmen zur Erhaltung und Nutzung dieser Baumarten abgeleitet werden. Die Förderung erfolgt durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.
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Natur ist die bessere Wahl: Holles Schaf |
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(naturparke) Akteure aus dem Naturschutz, wie Schäfereien und Imkereien, müssen für ihre unersetzliche Arbeit in Landschaftspflege, Natur- und Artenschutz wertgeschätzt werden. Das Bundes-projekt „Schaf schafft Landschaft“ sorgt hier für Vernetzung. Zusätzlich können Verbraucher*innen durch den Kauf nachhaltig, handwerklich und regional hergestellter Naturprodukte aus dem Geo-Naturpark Frau-Holle-Land zum Artenerhalt beitragen. Mehr dazu auf Youtube.Akteure aus dem Naturschutz, wie Schäfereien und Imkereien, müssen für ihre unersetzliche Arbeit in Landschaftspflege, Natur- und Artenschutz wertgeschätzt werden. Das Bundesprojekt „Schaf schafft Landschaft“ sorgt hier für Vernetzung. Zusätzlich können Verbraucher*innen durch den Kauf nachhaltig, handwerklich und regional hergestellter Naturprodukte aus dem Geo-Naturpark Frau-Holle-Land zum Artenerhalt beitragen, z. B. im Online-Shop Holles Schaf. Mehr auf Youtube. |
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Saatgutbörsen - eine Terminübersicht |
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(ven) Die Saat- und Pflanzzeit steht vor der Tür. Der Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt e.V. pflegt dazu einen Terminkalender mit vielen lokalen Saatgutbörsen, auf denen samenfeste Sorten und so manche Rarität angeboten werden. Neben den Saatgutbörsen gibt es noch Hinweise auf Informations- und Bildungsangebote - nicht nur für Vielfaltsbegeisterte.
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Biologische Vielfalt.Klima.Ernährung - Zukunft! Stream der Veranstaltung online |
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(ibv) Auf der Veranstaltung wurde darüber diskutiert, wie sich genetische Ressourcen zukünftig besser für die Ernährungssicherung, für die Anpassung von Land-, Forst- und Fischerwirtschaft an den Klimawandel und auch als Chance für die ländlichen Räume bewahren und nutzen lassen. Zudem wurde der erste Entwurf der Strategie zur Erhaltung und Förderung genetischer Ressourcen für eine zukunftsfeste Land-, Forst-, und Fischereiwirtschaft präsentiert. Die Präsentationen und der Livestream sind jetzt online verfügbar.
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Neuer globaler Rahmen für die biologische Vielfalt |
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(ibv) In Montreal wurde auf der 15. Vertragsstaaten-konferenz des Übereinkommens über die biologische Vielfalt nach schwierigen Verhandlungen das Kunming-Montreal Biodiversity Framework vereinbart. Es sieht unter anderem vor, bis 2030 30 % der Land- und Wasserflächen der Erde unter Schutz zu stellen, jedoch soll eine nachhaltige Nutzung dieser Flächen weiterhin möglich sein. Auch die genetische Vielfalt von wilden und domestizierten Arten soll erhalten und wiederhergestellt werden. Die Landwirtschaft soll zukünftig nur noch nachhaltig und biodiversitäts-freundlich betrieben werden. Das bedeutet eine Verringerung des Austrags von Düngemitteln in die Umwelt und eine Reduktion des Risikos von chemischen Pflanzenschutzmitteln bis 2030 um die Hälfte. Auch gegen invasive Arten will man entschiedener vorgehen.
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Förderprogramme/Bekanntmachungen/Ausschreibungen |
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Stellenausschreibung: Referentinnen/Referenten für die Eiweißpflanzenstrategie gesucht |
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(ble) Die BLE sucht ab sofort mehrere Referentinnen/Referenten für die Projektträgerschaft im Rahmen der Eiweißpflanzenstrategie.
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Förderprogramm "Klimaangepasstes Waldmanagement" |
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(bmel) Mit dem Förderprogramm "Klimaangepasstes Waldmanagement", dem Wald-Klima-Paket, hat das BMEL eine langfristige Förderung eingeführt, mit der zusätzliche Klimaschutz- und Biodiversitätsleistungen finanziert werden. Die Anträge im Förderprogramm werden von kommunalen und privaten Wald-besitzenden aus allen Bundesländern gestellt und decken bereits eine Fläche von knapp einer Million Hektar ab. Für 2023 stehen im Förderprogramm 200 Millionen Euro zur Verfügung.
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Forschungsaufruf "Klimaschonende Aquakultur" |
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(ibv) Das BMEL fördert ab sofort Forschungs- und Entwicklungsprojekte zur Aquakultur, die den nachhaltigen Konsum und die gesellschaftliche Anerkennung stärken. Dabei geht es um Fischzucht, die Produktion von Algen und Mikroalgen, um Haltungstechnik, Fütterung, Gesunderhaltung und Qualitätssicherung. Weiterhin um Verringerung und Vermeidung unerwünschter Umweltwirkungen sowie die Identifizierung neuer Arten für die Aquakultur. Forschungseinrichtungen und Unternehmen können ihre Projektskizzen bis zum 20. April 2023 bei der BLE einreichen.
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BMEL fördert mobile Schlachtung |
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(ibv) Das BMEL fördert Innovationen zum Ausbau der mobilen Schlachtung und „Weideschlachtung“. Damit sollen die tierschonende Schlachtung, die Wert-schöpfung im ländlichen Raum und die Vielfalt landwirtschaftlicher Betriebe gestärkt werden. Das ist insbesondere auch für die Halterinnen/Halter von einheimischen und gefährdeten Nutztierrassen interessant, denn kleine Infrastrukturen für die Weiterverarbeitung fehlen oft. Skizzen können bis zum 6. April 2023 eingereicht werden. |
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Video-Wettbewerb zum nachhaltigen Pflanzenbau |
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(ble) Das europäische Forschungsnetzwerk SusCrop sucht Videos zu dem Thema "Was bedeutet nachhaltige Produktion von Nutzpflanzen für mich?". Der Wettbewerb ist offen für alle. Gesucht sind originelle Videos, die komplexe Zusammenhänge verständlich darstellen. Die Frist für das Einreichen der Videos endet am 26. Mai 2023.
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Aus nationalen, europäischen und internationalen Gremien
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Internationale Technische Arbeitsgruppe zu tiergenetischen Ressourcen |
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(ibv) Bei der 12. Sitzung zu tiergenetischen Ressourcen (ITWG) bei der Welternährungs-organisation FAO in Rom ging es um die Umsetzung des Globalen Aktionsplans für tiergenetische Ressourcen, das Monitoring und die Dokumentation von Daten in der globalen Datenbank DAD-IS und die Vorbereitung des dritten Weltzustandsberichtes zu tiergenetischen Ressourcen. Sektorübergreifende Themen wie der Klimawandel oder Access and Benefit Sharing (ABS, Zugangs- und Vorteilsausgleich) bei genetischen Ressourcen wurden ebenso verhandelt.
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WISAVI: Landwirt schafft Artenvielfalt. |
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(bzl) Das Forschungsprojekt „WISAVI“ integriert Biodiversitätsberatung und -management in landwirtschaftliche und umweltschutzbezogene Studiengänge und vermittelt Kenntnisse an der Schnittstelle von Artenschutz, Ökologie und Landwirtschaft. Mit neuen Modulen haben die beiden Hochschulen Weihenstephan-Triesdorf und die Technische Hochschule Bingen gemeinsam ein Lehrangebot zu Biodiversitätsberatung und -management etabliert. Im Laufe der Projektphase wird dieses sowohl in die agrarische Hochschul-bildung wie auch in die korrespondierenden Umwelt-studiengänge integriert. Ein zentrales Anliegen ist die gleichrangige Berücksichtigung ökologischer, landwirtschaftlicher und ökonomischer Interessen und Kompetenzen. dem Naturschutz, wie Schäfereien und Imkereien, müssen für ihre unersetzliche Arbeit in Landschaftspflege, Natur- und Artenschutz wertgeschätzt werden. Das Bundesprojekt „Schaf schafft Landschaft“ sorgt hier für Vernetzung. Zusätzlich können Verbraucher*innen durch den Kauf nachhaltig, handwerklich und regional hergestellter Naturprodukte aus dem Geo-Naturpark Frau-Holle-Land zum Artenerhalt beitragen, z. B. im Online-Shop Holles Schaf. Mehr auf Youtube. |
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Neuer Newsletter zur Biodiversitätsberatung |
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(dvs) Ein neuer Newsletter der Deutschen Vernetzungsstelle Ländliche Räume (DVS) informiert zu aktuellen Entwicklungen in der Biodiversitäts-beratung. Vier geplante Ausgaben pro Jahr beinhalten Kurzberichte aus den Bundesländern sowie Beiträge und Projekte von Verbänden und Vereinen, die sich für das Thema engagieren. Auf der DVS-Webseite können Sie den Newsletter abonnieren und bereits erschienene Ausgaben herunterladen.
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F.R.A.N.Z. Zwischenbilanz 2023 |
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(franz) Das F.R.A.N.Z.-Projekt hat neue Ergebnisse zu ökologisch wirksamen, praxistauglichen und ökonomisch tragfähigen Naturschutzmaßnahmen veröffentlicht und zeigt unter anderem Chancen der neuen und zukünftigen förderpolitischen Rahmenbedingungen für mehr Biodiversität insbesondere im Ackerbau auf. Der Bericht bündelt die wissenschaftlichen und praktischen Erkenntnisse der letzten sechs Projektjahre und beinhaltet eine Maßnahmenbewertung sowie Kernbotschaften für politische Entscheidungsträger*innen.
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Nachweise für die in diesem Newsletter verwendeten Bilder in der Reihenfolge der Abbildungen (von oben nach unten): Headerfoto: © FotoliaFloydine, Jahr der Hirse: © FAO, Saatguterhebung FGR: © BLE, Heimische Nebenbaumarten Bayern: © Bernhard Rau, Holles Schaf: © Dr. Sabine Budde, Saatgutbörse: © Susanne Gura, Globaler Rahmen für Biodiversität: © Romolo Tavani via stock.adobe, Klimaschonende Aquakultur: © Iurii Bukhta/iStock/Getty Images Plus via Getty Images, Mobile Schlachtung: © zwawol/iStock/Getty Images Plus via GettyImages, Video-Wettbewerb: © nat693 via stock.adobe, 12. Sitzung TGR: © BLE, Automatisierte Insektenerfassung: © JKI, POP.Kruste: © Torsten Siegmeier, WISAVI: © Kathrin Landsfeld/TH Bingen, Nationales Fachprogramm AquGR: © BMEL, GAP kompakt: © Bundeszentrum für Landwirtschaft, F.R.A.N.Z Zwischenbilanz: © Umweltstiftung Michael Otto, Wildes säen: © DVL, Ackerwildkrautschutz: © Bayerische KulturLandStiftung, Alte Rassen Brandenburg: © Land Brandenburg, Bauerngold: © Norbert Kopf, Blühstreifen: © Tina Dünzkofer. stock.adobe
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