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Newsletter zur biologischen Vielfalt in Landwirtschaft und Ernährung |
Ausgabe vom 22.05.2023 |
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Nutzpflanzen: Von der Roten Liste in den Anbau |
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(ibv) Zu den bisher 2.607 Einträgen der Roten Liste der gefährdeten einheimischen Nutzpflanzen nahm die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Jahr 2022 fünf weitere Sorten und Varietäten auf: Haunsberger Roggen und Weizen, Hafer aus Anthering am Haunsberg, Imperialgerste sowie die Spargelsorte Schwetzinger Meisterschuss. Der Eintrag in die Rote Liste ist ein Baustein, um diese Sorten-schätze wieder zurück in die Nutzung zu bringen.
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Herzlichen Glückwunsch: 20 Jahre Wissenschaftlicher Beirat für Biodiversität und Genetische Ressourcen |
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(ibv) Seit 20 Jahren berät der Wissenschaftliche Beirat das BMEL zu Biodiversität und Genetischen Ressourcen. Zu diesem Anlass lädt das BMEL am 26. Mai zu einem wissenschaftlichen Kolloquium nach Berlin ein. Bundesminister Cem Özdemir spricht mit dem Beirat über die Herausforderungen und Perspektiven für die Biodiversität in Agrar- und Ernährungssystemen. Eine kurzfristige Anmeldung zur Präsenz- oder zur Online-Teilnahme ist noch möglich.
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Vorerhebung zur Forst-Saatguternte 2022/2023 |
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(ibv) Die vorläufigen Erntemengen des aktuellen Baumschuljahres liegen jetzt vor. Nach den eher geringen Erntemengen des letzten Baumschuljahres fällt die aktuelle Ernte wieder höher aus, unter anderem bei Esskastanie, Traubeneiche, Weißtanne und Spitzahorn. Geringere Mengen an Saatgut wurden bei den Birken, Erlen und bei vielen Nadelbäumen (Fichten, Kiefern und Lärchen) geerntet. Detaillierte Informationen zur Saatguternte, z.B Erntemengen nach Herkunftsgebieten gibt die Datenbank FGRDEU.
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Mit Züchtungsforschung zu mehr Vielfalt auf dem Acker |
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(bdp) Die Struktur der deutschen Züchtungsbranche ist in ihrer Vielfalt weltweit einmalig. Schon jetzt werden 115 Arten züchterisch bearbeitet und mehr als 3.500 Sorten für eine nachhaltige und standortange-passte Landwirtschaft bereitgestellt. Der erfolgreiche Ausbau von Züchtungsprogrammen für sogenannte Nischenkulturen wird stark von ihrer Wirtschaftlichkeit und einer entsprechenden Nachfrage abhängen. In ihrem aktuellen Positionspapier stellt die Gemeinschaft zur Förderung von Pflanzeninnovation (GFPi) Ansätze vor, unter welchen Voraussetzungen die Züchtung z.B. von Leguminosen und weiteren „kleinen“ Kulturarten wieder intensiviert werden und dadurch die Vielfalt auf den Äckern erhöht werden kann.
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Hirseanbau: Versuchsbetriebe in Brandenburg gesucht |
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(ibv/vern) Hirse, insbesondere die Rispenhirse scheint geeignet scheint, andere Eiweißfuttermittel, z.B. Importfuttermittel zu ersetzen. Weitere Vorteile des Hirsenabaus sind -neben geringeren Transport-emissionen und -kosten ein positiver Beitrag zur Biodiversität und zur Fruchtfolge. Das hat ein Forschungsprojekt ergeben. Diese Erkenntnisse sollen nun in die Anbaupraxis überführt werden. Dafür werden vorranging ökologisch wirtschaftende Betriebe mit eigener Tierhaltung und Futterbau gesucht.
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Getreidelandsorten erhalten und anbauen |
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(ibv) Das Getreidenetzwerk des Vereins zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen (VERN) bietet auch in diesem Jahr bundesweit zahlreiche Veranstaltungen rund um Anbau und Verarbeitung alter Getreidesorten an. z.B. Verarbeitung von alten Getreidesorten zu Brot oder Schnaps, Feldtage mit Sortenbesichtigungen und Workshops. Alle Termine hier auf einen Blick.
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Saatgut leihen - Vielfalt ernten |
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(ven) Saatgut alter Nutzpflanzensorten und das dazugehörige Wissen sind ein erhaltenswertes Kulturerbe. Wie die Vermehrung von Pflanzen funktioniert, wissen nur noch wenige von den Eltern oder Großeltern und zu selten können Schulgärten auf die Samengärtnerei eingehen. Das Interesse wächst. einen ungewöhnlichen Weg geht hier der Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt (VEN) mit seinem Bildungsprojekt: Der VEN bietet Büchereien den Saatgutverleih an. So können die Menschen im eigenen Garten mit ausführlicher Anleitung die Samengärtnerei praktisch erlernen und das selbst vermehrte Saatgut über die Bücherei weiteren Interessierten zur Verfügung stellen.
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Wiederansiedlung des Baltischen Störes in der Oder wird fortgesetzt |
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(ibv) Das Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) hat nach der verheerenden Umweltkatastrophe an der Oder im Sommer 2022 seine Bemühungen zur Wiederansiedlung des Baltischen Störes wiederaufgenommen. Damit sich das dramatische Fisch- und Muschelsterben des letzten Jahres nicht wiederholt, führt das IGB ein engmaschiges Monitoring des Oderwassers durch. Ursache der Katastrophe waren Salzeinleitungen bei Niedrigwasser die zu einer Massenvermehrung der toxischen Brackwasseralge Alge Prymnesium parvum geführt hat.
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Wie geht es dem Lachs im Rheingebiet? |
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(ibv) Wie ist der Stand der Wiederansiedlung des Atlantischen Lachses im Rheineinzugsgebiet und in anderen deutschen Flüssen? Und was sind die Herausforderungen bei der Weideransiedlung? Darüber haben Fachleute aus Deutschland, Frankreich, der Schweiz, Belgien und den Niederlanden diskutiert. Die Veranstaltung war Teil des GeMoLaR-Projektes - Genetisches Monitoring zur Wiederansiedlung des Atlantischen Lachses im Rheingebiet - einem Modell- und Demonstrations-vorhaben das aus Mitteln des BMEL über den Projektträger der BLE gefördert wird.
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Obstsorten-Vielfalt im Naturpark |
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(ibv) Der Naturpark Kyffhäuser ist einer der artenreichsten Naturparke in Deutschland und definitiv einen Besuch wert. So verzaubern z. B. tausende blühende Obstbäume im Frühjahr die Landschaft. Im Obstsortengarten finden sich über 1.700 hoch-stämmige Obstbäume mit etwa 700 Sorten - darunter der "Schöne aus Nordhausen", ein wunderbar schmeckender, regionaler Apfel. Die Sortenpflanzung wurde aufgrund der hohen Diversität und Wertigkeit der hier vorhandenen Obstvielfalt in die Deutsche Genbank Obst aufgenommen.
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Wiederentdeckung alter Linsen-Sorte: Die ‘Kleine Schwarze‘ vom Bodensee |
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(ibv) Linsen sind ein wahres Power-Food und obendrein perfekte Mitspielerinnen für eine gesunde Fruchtfolge im Bio-Anbau. Der Anbau hierzulande wurde jedoch nahezu eingestellt, viele standort-angepasste Sorten sind verschwunden. Die Beluga-Linse ‘Kleine Schwarze’ wurde nun vom Keyserlingk-Institut in einer Genbank wiederentdeckt und wird wieder angebaut. Über das Projekt „Vielfalt Schmeckt“ gibt es sie nun auch in Bioläden in Süddeutschland. |
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Förderprogramme/Bekanntmachungen/Ausschreibungen |
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Klimaschutz in der Landwirtschaft |
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(ibv) Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat Bekanntmachungen zum Thema „Klimaschutz in der Landwirtschaft“ veröffentlicht. Thematische Schwerpunkte sind Optimierung einzelbetrieblicher Klimabilanzierungen, Verfahren in Pflanzenproduktion und Verarbeitung, innovative Verfahren und Technologien in der Tierproduktion, sozio-ökonomische Untersuchungen zu Klimaschutzmaßnahmen. Das Programm richtet sich an Hochschulen, außeruniversitäre Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen sowie Unternehmen. Projektideen können bei der BLE eingereicht werden.
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Vielfalt in Szene gesetzt – MonViA Fotowettbewerb |
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(ibv) Schuhe an und raus! Mach mit und zeig uns wie die biologische Vielfalt in Agrarlandschaften durch Deine Augen aussieht. Ob Blühstreifen, goldenes Rapsmeer oder Insektengetummel, wie das Thema interpretiert wird bleibt ganz Dir überlassen. Schick uns Dein schönstes Bild bis zum 30. Juni und freu Dich auf ein kleines MonViA-Geschenk. |
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Vielfalt in den Blick nehmen |
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(klb) Die Katholische Landvolkbewegung Deutschland sucht die schönsten Fotos, die die Schönheit, die Gefährdung der Biodiversität zeigen oder Fotos von Aktivitäten und Aktionen, die zum Erhalt der Biodiversität beitragen. Die 12 besten Fotos werden in einer Ausstellung und in einem Kalender veröffentlicht und erhalten eine weitere kleine Überraschung. Die Bilder sollen den Lauf der Jahreszeiten widerspiegeln. Einsendeschluss ist der 31.01.2024.
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Aus nationalen, europäischen und internationalen Gremien
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CGRFA: 40 Jahre Kommission für Genetische Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft |
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(ibv) Bei den Vereinten Nationen ist die Kommission für genetische Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft der FAO (CGRFA) das zentrale Koordinations- und Verhandlungsgremium für die biologische Vielfalt für Ernährung und Landwirtschaft. Bei der kommenden Vollversammlung im Juli 2023 soll das 40 jährige Bestehen dieses Gremiums gewürdigt werden. In Vorbereitung auf die Sitzung haben in der ersten Jahreshälfte bereits die Arbeitsgruppen zu pflanzen- tier- forst- und aquatischen genetischen Ressourcen getagt, die den Fortschritt der Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der genetischen Ressourcen in den Blick zu nehmen. Auch übergreifende Themen wie Zugang und Vorteilsausgleich, digitale Sequenzinformationen sowie Klimawandel, Ernährung und menschliche Gesundheit stehen auch zur Debatte.
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UN-Konferenz zur biologischen Vielfalt der Meere beschließt Schutzabkommen |
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(ibv) Im Rahmen des Seerechtsübereinkommens der Vereinten Nationen (UNCLOS) wird es ein inter-nationales rechtsverbindliches Instrument über die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt der Meere geben. Darauf einigte sich eine zwischenstaatliche Konferenz am 4. März in New York. Es geht dabei um die Lebewesen in Gebieten außerhalb der nationalen Hoheitsbereiche. Das Abkommen, das auch Regelungen zum Zugang und Vorteilsausgleich bei den meeresgenetischen Ressourcen beinhalten soll, soll im Sommer diesen Jahres förmlich verabschiedet werden.
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GISA: Bundesweite Studie zur genetischen Struktur von Ackerwildkräutern |
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(stiftung rheinische kulturlandschaft) Viele Naturinteressierte haben bereits von der Einteilung Deutschlands in 22 Ursprungsgebiete für gebietseigenes Saatgut gehört. Diese sollen sicherstellen, dass in der freien Landschaft nur jeweils regional angepasstes und -typisches Saatgut ausgebracht wird. Doch passt diese Einteilung auch zu den Ackerwildkräutern, deren Samen früher zum Beispiel mit Getreide zum Teil über weite Strecken transportiert wurden? Diese und weitere Fragen untersucht nun das Projekt GISA – Genetische Informationen zum Schutz von Ackerwildkräutern in Form einer deutschlandweiten Studie zu genetischen Strukturen von Ackerwildkräutern innerhalb und zwischen den Regionen in Deutschland.
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Nischenkulturen im Fokus |
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(regiopakt) Anfang 2023 startete das Projekt „regiopakt“ des Forschungsverbundes der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen und der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf. Innerhalb der angehenden Zukunftsregion Franken-Hohenlohe wird untersucht, wie mithilfe der Digitalisierung nachhaltige Wertschöpfungsketten für pflanzliche Nischenkulturen zur menschlichen Ernährung etabliert werden können. Gleichzeitig wird dabei betrachtet, welche Arten- und Klimaschutzleistungen durch diese Wertschöpfungskettten erbracht und die entstandenen Vorteile regional vermarktet werden können.
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Aufgeblüht – Projekt für eine grüne und artenreiche Silvaner-Heimat in Franken |
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(lwg veitshöchheim) Das Projekt wird als jährlicher Wettbewerb durchgeführt. Bewerben können sich wie bei der Aktion ‘Baum des Jahres‘ die Weinbauvereine oder die Weinbaugemeinden des Weinbaugebietes Franken. Bewertet und ausgezeichnet werden Flächen, die an Weinberge angrenzen bzw. sich innerhalb der Weinkulturlandschaft befinden, auf denen bereits vorhandene biodiversitätsfördernde Strukturen bzw. Habitate reaktiviert oder neue geschaffen wurden.
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Nachweise für die in diesem Newsletter verwendeten Bilder in der Reihenfolge der Abbildungen (von oben nach unten): Headerfoto: © FotoliaFloydine, Sortenschätze: © M. Kwich, Bucheckern: © BLE, Lupinen: © Mirko Runger/Saatzucht Steinach, Hirseanbau: © VERN, Stör: © Thomas Hasenberger / stockadobe, Lachs: © Archiv LfULG, Obstsorten-Vielfalt: © Naturparke Obstsorten-Vielfalt_Jürgen Pusch, Linsen: © WIR.BioPowerBodensee/Petra Lohmer, Solar-Gewächshaus: © Jenson_iStock_Getty Images_Plus-getty-images, Monvia-Fotowettbewerb © BLE, UN-Konferenz: © UN Photo/Eskinder Debebe, GISA-Projekt: Stiftung Rheinische Kulturlandschaft, Nischenkulturen: © Mylocalfarm, Aufgeblüht: © LWG Veitshöchheim, Möhrenzüchtung: © obergrashof Ewald Urban, Agrar-Natur-Ratgeber: © Stiftung Rheinische Kulturlandschaft, Studie zur „smarten“ Landwirtschaft: © BfN, Politische Pflanze: © Universität Kassel, Video FRANZ-Landwirt: © F.R.A.N.Z., Weinberge © LWG Veitshöchheim
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