Die alte Bauernweisheit 'Der April macht was er will' bewahrheitet sich gerade in ganz Deutschland: nach mehreren sommerlichen Tagen führt jetzt ein Kälteeinbruch sogar zu Schnee in einigen Regionen. Doch wie sich diese Laune des Aprils auf die diesjährige Ernte und damit auch auf die Versorgung in Deutschland auswirken wird, bleibt abzuwarten. Dargestellt werden diese Zusammenhänge jährlich vom Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) in den sogenannten Versorgungsbilanzen. Sie beinhalten neben Zahlen zur landwirtschaftlichen Erzeugung und zum Verbrauch in Deutschland auch Handelsdaten aus Einfuhr und Ausfuhr. Versorgungsbilanzen für pflanzliche Produkte basieren auf dem Wirtschaftsjahr; für tierische Produkte wird das Kalenderjahr genutzt.
In unserem Newsletter beantworteten können wir Ihnen diesen Monat, unter anderem mit Hilfe der Versorgungsbilanzen, folgende Fragen:
- Wie viel Fleisch und wie viel Milch essen die Menschen in Deutschland pro Jahr? - Wie viel Honig wird in Deutschland produziert und deckt dies unseren Bedarf? - Wofür werden pflanzliche Öle und Fette verwendet? - Welche Preise werden auf den Großmärkten für Erdbeeren gezahlt? - Hat die Osterwoche einen Einfluss auf das gemessene durchschnittliche Schlachtgewicht bei Schlachtschweinen?
Wir wünschen Ihnen viel Spaß mit unserem Newsletter im April!
Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch sinkt auf unter 52 Kilogramm
Der langfristige Trend zu einem geringeren Fleischverzehr in Deutschland setzt sich auch 2023 fort. Auf Basis der neuen Berechnungen sank nach vorläufigen Angaben der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch im Jahr 2023 um 430 Gramm auf nunmehr 51,6 Kilogramm.
Den größten prozentualen Rückgang verzeichnen Rind- und Kalbfleisch: Der Pro-Kopf-Verzehr sank um fast fünf Prozent auf 8,9 Kilogramm pro Person. Auch der Anteil von Schweinefleisch war 2023 rückläufig. Hier reduzierte sich die verzehrte Menge um fast 600 Gramm auf 27,5 Kilogramm pro Person. Ein Viertel der verzehrten Fleischmenge ist Geflügelfleisch, insbesondere Hühnerfleisch. Für Geflügel ergab sich 2023 ein Zuwachs von rund 900 Gramm pro Person. Damit lag der Pro-Kopf-Verzehr von Geflügelfleisch 2023 bei 13,1 Kilogramm.
- sie sammeln zu dieser Jahreszeit tagein tagaus Nektar, aus dem sie dann Honig machen. Dabei leisten sie gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Landwirtschaft, indem zum Beispiel Obst- und Gemüsepflanzen bestäubt werden. Pro Kopf verbrauchten die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland 2023 im Durchschnitt 949 Gramm Honig. Mit einem durchschnittlichen Ertrag von 33,8 Kilogramm pro Bienenvolk konnte ein Volk somit etwa 35 Personen versorgen.
Wie viel von unserem Bedarf 2023 von den heimischen Honigbienen gedeckt werden konnte und noch mehr Zahlen rund um Honig und Bienen finden Sie in unserer Versorgungsbilanz Honig!
Wofür werden pflanzliche Öle und Fette in Deutschland verwendet?
Im Jahr 2023 beläuft sich nach vorläufigen Zahlen die Herstellungsmenge von pflanzlichen Ölen und Fetten auf rund 4,9 Millionen Tonnen. Davon stammten ein Drittel aus inländischen Saaten wie Rapssaaten, Sonnenblumenkerne, Sojabohnen und anderen Ölsaaten.
Erfahren Sie in unserer Infografik und auf unserer Internetseite zur Versorgungsbilanz Öle und Fette, wofür sie verwendet werden.
2023 ging laut vorläufigen Zahlen des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) der Pro-Kopf-Verbrauch sowohl von Konsummilch (-0,3 kg) und Butter (-0,1 kg) als auch von Käse (-0,8 kg) zurück. Zu dieser Entwicklung könnten unter anderem die nur langsam sinkenden Preise für Milch und Milchprodukte und der steigende Absatz von pflanzlichen Milchalternativen beigetragen haben.
Inwieweit die Produktion in Deutschland auch unseren Bedarf deckt erfahren Sie auf unserer Seite zu den Versorgungsbilanzen Milch und Milcherzeugnisse.
Käse aus Frankreich, Kaffee aus Brasilien und Sojabohnen aus den USA
- diese landwirtschaftlichen Produkte importierte Deutschland 2023 laut vorläufigen Zahlen am meisten aus den jeweiligen Ländern (gemessen am Wert). Auch die deutsche Landwirtschaft exportierte ihre Erzeugnisse. Wertmäßig nahmen dabei zum Beispiel beim Handel mit Italien Fleisch und Fleischwaren den ersten Platz ein. Unter den Agrar-Exporten in die USA lagen Zucker und Zuckererzeugnisse auf Platz eins.
Sie interessiert, wie hoch die gehandelten Mengen jeweils waren? Oder möchten Sie wissen, was Deutschland mit Ländern wie Japan, den Niederlanden oder Kanada handelt?
Mehr zum Außenhandel von Deutschland mit ausgewählten Ländern erfahren Sie auf unserer Seite zum deutschen Außenhandel.
Die Anbaufläche von Erdbeeren im Freiland nahm in den letzten zehn Jahren kontinuierlich ab. Der geschützte Anbau unter hohen begehbaren Schutzabdeckungen hingegen weitete sich im gleichen Zeitraum stetig aus.
Durch das schlechte Wetter in der Kalenderwoche 16 hatte sich die Nachfrage nach Erdbeeren auf den deutschen Großmärkten merklich eingeschränkt. Die angebotenen Erdbeeren kamen vorrangig aus Griechenland und den Niederlanden, gefolgt von Italien und Spanien. In Frankfurt kosteten spanische Artikel lediglich 1,20 Euro je 500 Gramm-Schale.
Mehr zu Erdbeeren auf den deutschen Großmärkten finden Sie in unserem wöchentlichen Markt- und Preisbericht Obst und Gemüse:
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