In der Landwirtschaft geht es um nichts Geringeres als die Ernährung der Bevölkerung - die Herstellung der Lebensgrundlage. Umso spannender ist es zu sehen, wie Fortschritt und Technik in den vergangenen Jahrzehnten die Produktion von Lebensmitteln verändert haben. Heute ernährt eine Landwirtin oder ein Landwirt 147 Menschen. Und das auf vielfältige Art und Weise: Es werden pflanzliche Lebens- und Futtermittel hergestellt. Diese werden in den nachgelagerten Bereichen weiterverarbeitet oder gehen in die Produktion tierischer Erzeugnisse.
Wie viel Ölsaaten und -schrote werden produziert und wie viel Mehl wird in Deutschland gemahlen? Diese und weitere Leistungen der Landwirtschaft und nachgelagerten Industrie macht die November-Ausgabe des Agrarstatistik-Newsletters sichtbar.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß mit dieser Ausgabe unseres Newsletters!
Wie viele Menschen ernährt eine Landwirtin oder ein Landwirt?
Forschung, Züchtung und neue Technologien - alle diese Faktoren haben in den letzten Jahrzehnten die Effizienz der Landwirtschaft enorm gesteigert. Heutzutage ist eine Landwirtin oder ein Landwirt in der Lage, 147 Personen mit hochwertigen Lebensmitteln zu versorgen. Mehr als doppelt so viele Menschen wie im Jahr 1990.
Alle Zahlen zur Versorgungsleistung der Landwirtschaft finden Sie in unserer Tabelle.
Mehr Ölsaaten sowie Ölkuchen und -schrote in Deutschland verbraucht
Die Inlandsverwendung von Ölsaaten stieg im Wirtschaftsjahr 2023/24 laut vorläufigen Berechnungen um 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bei Ölkuchen und -schroten nahm sie um etwa zwei Prozent zu. Ölsaaten sind Pflanzen, deren Samen der Erzeugung von Öl dienen. Bei der Ölgewinnung bleiben Ölkuchen und –schrote als Nebenprodukt übrig.
Doch was genau ist die Inlandsverwendung?
Die Inlandsverwendung beschreibt die Menge an Ölsaaten, die in Deutschland für den Verbrauch zur Verfügung steht. Das entspricht der inländischen Erzeugung zuzüglich der Importe und abzüglich der Exporte. Verrechnet werden ebenfalls Veränderungen im Bestand.
Ölsaaten werden zu rund 95 Prozent weiterverarbeitet. Nahrungsverbrauch und Verfütterung spielen nur eine kleine Rolle. Bei Ölkuchen und -schroten wird die gesamte Menge als Futter verwendet.
Mischfutter: Gleichbleibende Produktionsmenge trotz weniger Betriebe
Im Wirtschaftsjahr 2023/24 produzierten 264 Betriebe Mischfutter für Schweine, Rinder, Geflügel und Co. Trotz eines Rückgangs um zwölf Betriebe blieb die Produktionsmenge nahezu konstant. Von den insgesamt 21,7 Millionen Tonnen hergestelltem Mischfutter war mit über einem Drittel der Hauptteil für Schweine. Bei den Zutaten hatten Getreide, gefolgt von Ölkuchen, den größten Anteil.
Das Wirtschaftsjahr ist ein Bezugszeitraum, der vor allem bei pflanzlichen Erzeugnissen statt des Kalenderjahres verwendet wird. Je nach Produkt beginnt das Wirtschaftsjahr zu verschiedenen Zeitpunkten. Das liegt daran, dass die pflanzlichen Erzeugnisse zu unterschiedlichen Zeiten im Jahr geerntet werden.
Alle Zahlen rund um Mischfutter finden Sie auf unserer Seite zur Struktur der Mischfutterhersteller.
Rund neun Millionen Tonnen Weizen, Roggen und Dinkel haben die Mühlen in Deutschland im Wirtschaftsjahr 2023/24 vermahlen - 2,3 Prozent mehr als im vorherigen Wirtschaftsjahr. Die Anzahl der Mühlen im Bundesgebiet sank hingegen um zwei Mühlen auf 174. Mit einem Anteil von knapp 85 Prozent wurde Weichweizen am meisten vermahlen. Der Anteil von Hartweizen lag bei fast fünf Prozent.
Der Unterschied zwischen den beiden liegt unter anderem in ihrem Gehalt an Klebeeiweiß (Gluten). Dadurch ergeben sich unterschiedliche Verwendungszwecke: Weichweizen wird hauptsächlich zum Backen von Brot und anderen Backwaren und Hartweizen für die Herstellung von Nudeln eingesetzt.
Die wichtigsten Daten zur Getreidevermahlung in Deutschland finden Sie im neuen Bericht zur Struktur der Mühlenwirtschaft.
EU: Neue Aufbereitung von landwirtschaftlichen Daten
Auf Eurostat stellt die Europäische Union Informationen zu Landwirtschaft und Ernährung in den Mitgliedstaaten bereit. Seit Neuestem können die von den Nutzenden ausgewählten Daten in einem Factsheet gegenübergestellt werden.
Es steht eine große Auswahl an Kennzahlen der landwirtschaftlichen Produktion bereit. Diese Kennzahlen können für alle EU-Mitgliedsländer und die EFTA-Staaten angezeigt werden. Ist die Auswahl der Daten einmal erfolgt, kann das fertiggestellte Factsheet als PDF-Dokument für beispielsweise Präsentationen heruntergeladen und verwendet werden.
Weniger spanische Orangen wegen starkem Unwetter in Spanien
In der Woche vom 18. bis 22. November stieg die Menge spanischer Orangen auf den deutschen Großmärkten an. Aufgrund der dramatischen Überschwemmungen im Raum Valencia blieb die Menge jedoch weiterhin unter dem Niveau des Vorjahres. Vorrangig stand die Sorte Navelina zur Verfügung. Insgesamt nahm die Bedeutung der orangen Früchte aus Europa zu. Auf der anderen Seite verringerte sich die Verfügbarkeit von Orangen aus Südafrika, was an vielen Orten zu höheren Preisen führte.
Mehr zu Orangen auf den deutschen Großmärkten finden Sie in unserem wöchentlichen Markt- und Preisbericht Obst und Gemüse.
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