Energydrinks sind bei Kindern und Jugendlichen beliebt: Sie schmecken süß, versprechen einen Energie-Kick und sind „cool“. Mögliche unerwünschte Gesundheitsfolgen etwa auf Herz und Kreislauf, Nervensystem, Gehirn und andere Organsysteme werden ihrem Koffeingehalt zugeschrieben. Gleichzeitig gilt der Konsum von Energydrinks im Rahmen der von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) angegebenen Koffein-Höchstmengen als unbedenklich. Allerdings konsumieren gerade Jugendliche Energydrinks oft im Übermaß.
In der Diskussion um eine gesetzliche Altersbeschränkung für die Abgabe von Energydrinks zum Schutz von Heranwachsenden gibt es unterschiedliche Stimmen. Naturgemäß – und so auch aktuell – setzen sich zum Beispiel Ärzteschaft, Verbraucherschutz und Bürgervertretungen eher für ein Verkaufsverbot zum Schutz von Minderjährigen vor gesundheitlichen Risiken durch die anregenden Getränke ein als Interessenverbände und Herstellerfirmen. Für sie stellen Kinder und Jugendliche eine interessante Zielgruppe dar. Öffentlichen Institutionen kommt die Aufgabe zu, die Positionen wissenschaftlich fundiert und neutral zu bewerten und Empfehlungen für politisches Handeln zu formulieren. Das erweist sich im Fall der Energydrinks als schwierig, ist doch die wissenschaftliche Datenlage bislang noch lückenhaft.
Für ein Verkaufsverbot sprechen die Ergebnisse der EDUCATE-Studie. Die jüngst veröffentlichte Mitteilung zu den vorläufigen Ergebnissen der körperlichen Untersuchungen der EDKAR-Studie zeichnet ein anderes Bild. Studien zeigen aber auch: Es gibt Gruppen, die Energydrinks regelmäßig oder zu bestimmten Anlässen in (sehr) hohen Mengen konsumieren.
Klar ist: Marketingaktivitäten von Energydrink-Herstellenden führen teils schon Kinder an die Trendgetränke heran. Die sozialen Medien spielen dabei eine zentrale Rolle. Und wie gehen unsere europäischen Nachbarn mit der Herausforderung „Energydrinks“ um? Schließlich steigen die Absatzzahlen weltweit. Einige haben Verkaufsverbote festgelegt, andere vertrauen auf freiwillige Vereinbarungen.
Wie wollen wir als Gesellschaft unsere Heranwachsenden vor gesundheitlichen Risiken durch übermäßigen Energydrink Konsum schützen? Welche ernährungspolitischen Steuerungsinstrumente stehen zur Verfügung? Unser Newsletter zeigt Perspektiven und Optionen auf.
Viel Vergnügen beim Lesen!
Ihre
Birgit Jähnig
Aus der Wissenschaft
Auch mit EDKAR bleiben Fragen offen
Energydrinks als Risiko für die Gesundheit?
Der Markt für Energydrinks wächst seit Jahren, die Zahl der jungen Konsumierenden nimmt stetig zu. Die Ärzteschaft, öffentliche Institutionen sowie Verbraucherschutzorganisationen warnen vor gesundheitlichen Risiken durch den oft zu hohen Konsum.
Die „Studie zum chronisch hohen Konsum von Energydrinks und zum kardiovaskulären Risiko bei Jugendlichen“, kurz EDKAR, will neue Erkenntnisse liefern. Kürzlich wurden vorläufige Ergebnisse zu den medizinischen Untersuchungen an Berliner Jugendlichen vorgelegt.
Der Markt für Energydrinks ist einer von wenigen Wachstumsmärkten in Deutschland. 2024 tranken rund 15 Prozent der Menschen ab 14 Jahren Energydrinks, viele konsumierten sie täglich. Dazu tragen auch die Marketingmethoden der Herstellerfirmen bei.
Die Marketingstrategien für Energydrinks erreichen die meist jungen Zielgruppen erfolgreich dort, wo sie häufig zu finden sind: im Sportverein, im Fußballstadion, in Clubs, online beim Gaming und in den sozialen Medien. Ärzteschaft, Verbraucherschutzorganisationen und andere halten Schutzmaßnahmen für geboten. Denn Heranwachsende stellen nicht nur im digitalen Raum eine besonders exponierte und vulnerable Zielgruppe dar. Eltern, Lehrkräfte und andere Bezugspersonen von Heranwachsenden sind oft überfordert, wenn sie die jungen Menschen unterstützend begleiten wollen.
Wirkung von Influencer-Werbung in den sozialen Medien
Das FAIR-Projekt
Wir sprechen mit Dr. Pia Niessen, Psychologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Competence Center Nachhaltigkeit und Infrastruktursysteme am Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI.
Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI hat im FAIR-Projekt gemeinsam mit der Hochschule Darmstadt und der Universität Mannheim untersucht, unter welchen Bedingungen sich Heranwachsende aufgrund von Influencer-Werbung online zum Kauf von Produkten animieren lassen.
Altersbeschränkung bei der Abgabe von Energydrinks?
Nicht nur in Deutschland - EU-weit und global nehmen Absatz und Konsum von Energydrinks zu. Herstellende werben intensiv um die Gunst vor allem der jungen Zielgruppen – trotz der möglichen gesundheitlichen Risiken, insbesondere bei hohem Konsum.
Einzelne Nachbarn im europäischen Ausland beschränken oder verbieten den Verkauf von Energydrinks an Minderjährige bereits. Wo werden entsprechende Vorgaben in welcher Weise umgesetzt? In Deutschland gibt es bislang keine Altersgrenze bei der Abgabe von Energydrinks.
Schutz von Kindern und Jugendlichen vor überhöhtem Energydrink Konsum
Ernährungspolitische Maßnahmen
Weil gerade Kinder die Folgen ihres Konsum-Handelns nicht absehen können, sind sich unter anderen Wissenschaft, Bildung und Verbraucherschutz einig, dass Heranwachsende vor überhöhtem Energydrink-Konsum geschützt werden sollten.
Vorgeschlagene Maßnahmen zielen dabei oft auf Minderjährige ab – gleichwohl können auch junge Erwachsene von einer überhöhten Koffeinaufnahme betroffen sein. Die „Leiter ernährungspolitischer Eingriffe“ beinhaltet entscheidungsunterstützende, entscheidungslenkende und entscheidungsbeschränkende Maßnahmen. Wie ordnen sich diese Instrumente in die gesellschaftliche und marktwirtschaftliche Ordnung in Deutschland ein?
Herausgeberin: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) Präsidentin Dr. Margareta Büning-Fesel, BLE Deichmanns Aue 29 53179 Bonn Telefon: 0228 / 68 45 - 0 Internet E-Mail: info@ble.de
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Redaktion: Dr. Birgit Jähnig
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